
Hochbeet anlegen und bepflanzen
Hochbeete liegen im Trend, aber nicht nur deshalb sind sie im Garten eine sinnvolle Ergänzung. Beste Bedingungen für das Pflanzenwachstum, besserer Schutz vor Schädlingen und dank ihrer Höhe rückenschonendes Gärtnern. Ein Hochbeet hat somit einige Vorzüge und wir zeigen Ihnen hier, was Sie bezüglich Materials, Standort, Befüllung und Bepflanzung mit Gemüse wissenswert ist.
Hochbeet bauen oder kaufen?
Es gibt Sie heute in fast allen möglichen Materialien und Grössen zu kaufen. Im Gartencenter, im Baumarkt oder durch Ihren Gartenbau-Profi nach Mass gefertigt, fix fertig aufgestellt und bereit für die Anpflanzung.
Was kostet ein Hochbeet?
Nehmen wir an, Sie möchten mit einem kleinen Hochbeet mit einer Nutzfläche von rund 1 Quadratmetern starten (z. B. Länge 150cm auf 75cm Breite und 75cm Höhe). Die Preise für ein Holz-Hochbeet dürften sich im Rahmen von ca. CHF 150.- bis CHF 300.- bewegen, je nach Qualität. Der entsprechende Inhalt liegt bei rund 550 Litern. Wird auf den untersten ca. 45% Schnittgut/Häckselgut verwendet (siehe Hochbeet befüllen), so bleiben rund 300 Liter für Komposterde und Gartenerde. Dafür ist mit Kosten von ca. CHF 180.- bis CHF 240.- zu rechnen. Inzwischen gibt es im Baumarkt auch bereits fertige 3-Komponenten Erden-Sets für Hochbeete zu kaufen.
Welches Material?
Viele Hochbeete werden als Bausatz aus Lärchen, Tanne oder Kiefern-Holz angeboten. Lärchenholz ist sehr witterungsbeständig und eignet sich gut dafür. Wenn Sie ein Material suchen, welches beständiger gegen die Witterung ist, dann gibt es auch Hochbeete aus Aluminium oder Edelstahl. Selbst Steine können verwendet werden.
Welcher Standort für Hochbeet
Grundsätzlich gilt – so viel Sonnenlicht wie möglich. Ein idealer Standort ist dort, wo sie das Hochbeet in der Längsrichtung von Norden nach Süden aufstellen können. Somit erhalten Sie die maximale Besonnung für Ihr Gemüse. Ist dies nicht möglich, dann wählen Sie eine Ausrichtung möglichst nach Süden ohne grosse Beschattung während der Pflanzzeit.
Vorbereitungen vor dem Aufbau
Wichtig: Um keine Mäuse oder Maulwürfe als ungebetene Gäste in Ihrem Hochbeet zu beheimaten, sollte der Unterboden mit einem engmaschigen Gitter aus Draht (verzinkt = rostet nicht) ausgelegt werden. Damit das Hochbeet geradesteht, und das Holz nicht direkt in der Erde steht und somit rasch verrottet, bieten sich Pflastersteine als Untergrund an.
Um das Aussenmaterial zu schützen, bieten sich Schutzfolien an, welche die Wände gegen die Erde abtrennen. Insbesondere beim Holz-Hochbeet sollte dies unbedingt installiert werden, um das Holz vor Verrottung zu schützen. Eine sehr geeignete Schutzfolie ist Teichfolie. Diese ist sehr robust, UV-beständig, gibt es in vielen Grössen und kann einfach zugeschnitten werden. Achten Sie darauf, dass die Folie keine Weichmacher enthält (häufig in günstigen PVC-Folien).
Hochbeet befüllen, aber clever
Sie können das Hochbeet mit hochwertiger Blumenerde befüllen, doch dann würden Sie nur unnötig Geld für sehr viel Erde ausgeben. Nutzen Sie die Vorteile eines Hochbeets, und befüllen Sie es wie, wenn es ein Kompost wäre. Dabei nutzen Sie den positiven Effekt der Verrottung in den unteren Schichten. Durch die Verrottung entsteht Wärme, welche wiederum den Pflanzen zugutekommt!
Die unteren ca. 45% der Höhe können Sie mit gut verdichtetem feinen Schnittgut wie kleinen Ästen, Laub und Häckselgut befüllen. Darüber erfolgt dann ca. 25% Komposterde und die oberste Schicht wird mit hochwertiger Gartenerde befüllt.
Mischkulturen im Hochbeet
Ja, es gibt sie. Gemüse, die auf gute Nachbarschaft stehen. Schädlinge mögen unser Gemüse ebenso gerne wie wir. Kombinieren Sie gewisse Arten miteinander (Mischkultur), dann profitieren Sie von weniger Schädlingen und mehr Ertrag im Hochbeet. Die folgenden Beispiele kombinieren Pflanzen, welche nicht allzu hochwachsen und somit für ein Hochbeet ideal geeignet sind.
Karotten in Kombination mit Zwiebel oder Lauchgewächsen wie Knoblauch oder Schnittlauch ergänzt sich bezüglich Fliegen-Schädlinge ideal. Auch gut in Kombination mit: Radieschen oder Dill
Was auch passt: Petersilie mit Erdbeeren (hilft gegen Schnecken), Salat oder Gurken mit Dill, Zwiebeln, Knoblauch
Was nicht gut passt: Radieschen und Gurken, Salat und Petersilie, Zucchini und Kürbis oder Gurken
Und selbst wenn Sie erst im Sommer mit Ihrem Hochbeet starten, ist noch genug Zeit für eine Ernte in den kommenden Wochen und bis in den Herbst. Verwenden Sie in dieser Zeit einfach vorgezogene Jungpflanzen wie Blattsalate, oder Kohlarten wie Brokkoli, Blumenkohl oder Lauch und Spinat.
Tipp: An den Bereichen der Seitenwände werden idealerweise rankende Pflanzen wie Gurken oder Klettererdbeeren gepflanzt, so entsteht noch mehr Nutzfläche und die Früchte oder Gurken liegen nicht in der Erde und sind so weniger anfällig gegen Schimmel.
Fruchtfolge
Es macht durchaus Sinn, sich einen kleinen Anbauplan für das Hochbeet anzulegen, um den unterschiedlichen Nährstoffanforderungen gerecht zu werden. Sie können durch abwechselnde Fruchtfolgen auch einen positiven Effekt auf die Schädlingsvermehrung erzielen. Hier ein Beispiel:
- 1. Jahr: Gurke, Zucchini, klein wachsende Tomaten, Paprika
- 2. Jahr: Kopfsalat, Feldsalate, Karotten, Zwiebeln, Spinat, Erdbeeren
- 3. Jahr: Kräuter, Feldsalate, Radieschen, Rukola, Bohnen
Hochbeet Kräuter
Viele Kräuter können recht problemlos mit anderen Kräutern im Hochbeet gepflanzt werden.
Das passt: Rosmarin und Basilikum, Salbei und Oregano oder Bohnenkraut, Petersilie und Schnittlauch oder Majoran.
Was nicht passt: Dill zusammen mit Estragon oder auch Rosmarin mit Estragon, oder Salbei mit Minze (die gehört nicht in ein Hochbeet)
Gemüsearten: Pflanzzeit und Ernte
Am einfachsten beziehen Sie vorgezogenes Gemüse und pflanzen dieses in das Hochbeet ein.
- Salate: pflanzen ab Mai bis August, Ernste bis Ende September
- Tomaten: pflanzen Mai/Juni, Ernte August bis Oktober
- Spinat: Saat August/September, Ernte September bis November
- Karotten: Saat ab März bis Juni, Ernte Juni bis Oktober
- Zucchini: pflanzen ab Mai bis Juli, Ernte bis in frühen Oktober
- Zwiebeln: pflanzen ab März, Ernste August / Oktober
- Lauch: pflanzen August, Ernte bis in den Januar
- Brokkoli: pflanzen Juni/Juli, Ernte September/Oktober
Nach der Ernte
Wenn es Richtung Winter geht (Oktober/November), und dort wo die Flächen im Hochbeet nun leer stehen, kann mit einer Gründüngung (z. B. Phacelia/Bienenweiden) der Boden auf natürliche Weise mit Stickstoff angereichert werden. Diese Anpflanzung ist nicht für den Verzehr gedacht, sondern dient der Bodenqualität und wird wieder in den Boden eingearbeitet. Der Boden profitiert von Humus und erhöht dadurch den Anteil an Nährstoffen.
Und sollte im Frühling der Inhalt des Hochbeets stark zusammengefallen sein, dann einfach den Verlust mit Kompost/Erde wieder ausgleichen.